Gedichte

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Eigenwille scheint was Rechtes,
ist jedoch bloß Trug, nichts Echtes.
Will ich selbst, ist’s Illusion,
eitle Jagd nach Perfektion.
Wahres kann ich nicht erzwingen,
halt ich inne, mag’s erklingen.
Also hoffe ich aufs Hören,
lass vom Stolz mich nicht betören.

Hohe Absicht, hehres Wollen,
schöpf durch mich stets aus dem Vollen!
Nutze den, den du erschufst,
eilen will ich, wenn du rufst!
Weisheit lass mich Form verleihen,
tätig aus dem Geist gedeihen.
Dasein hat für mich nur Sinn,
wenn ich reines Werkzeug bin.

Doch dein Wirken will ich fassen,
wissend nur mich führen lassen.
Hör ich nicht, wie du gedacht,
bangt mein Herz in dunkler Nacht.
Trachte also mich zu lehren!
Bleib ich taub, muss ich mich wehren.
In dein Wollen weih mich ein
und mein freudig Tun ist dein.

Bin ich Hammer, lass mich klingen,
lass mein Erz mit deinem schwingen.
Dienend träte ich zurück,
fände tönend reines Glück.
Diesen Einklang lass mich leben,
nichts daneben noch erstreben,
dass ich friedlich tu und merke,
Zeuge bin ich deiner Werke.

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