Seelenblüte
Die Rinde rissig, müde und fahl
von vieler Jahre Auf und Nieder
erringt mit Müh ein alter Flieder
der Abendsonne letzten Strahl.
Die Blätter in geringer Zahl
bekleiden spärlich seine Glieder.
Man sieht ihm an: Er will nicht wieder,
das Wachsen wurde ihm zur Qual.
Am Ende findet er zur Güte,
die Aura seiner Vollgestalt.
Und während hier sein Lied verhallt,
erwächst ihm dort die feinste Blüte.
Zu wenig ist nichts und nichts zu viel,
kein Höh’res lockt, er ist am Ziel.
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